Spheredelic is back! Bei der vorhandenen Dürre bietet sich unser neues Release perfekt an, denn es löst bei mir Bilder einer wolkenlosen Felswüste aus. Man kann sich damit also schonmal an unser zukünftiges Klima gewöhnen.
“In Aeternum” ist das neue Ambient Werk von FPH und Johann Calderón. Es ist in zwei jeweils etwa 20 minütige Tracks aufgeteilt und von der zoroastrischen Religion inspiriert, spezifisch von den sogenannten “Türmen der Stille”, auch Dachma genannt. Diese Türme
sind Steinbauten, welche die Verstorbenen vor Landraubtieren schützen, denn der Leichnam soll nur von Vögeln verzehrt werden. Dies hat den Hintergrund, dass den Zoroastriern, die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft heilig sind. Die Toten darf nicht in Kontakt mit der Erde kommen. Diese Inspiration ist definitv auch im Sounddesign von “In Aeternum” wiederzufinden.
Im ersten Teil lassen uns orientalische Chords die harsche Wüstensonne auf der Haut spüren. Ein angenehmes Knistern im Hintergrund fühlt sich an wie warmer Sand, der durch Finger rinnt. Eine pochende Kick wie ein langsamer Herzschlag und eine treibende Percussion- Sektion lassen uns Schritt für Schritt voranschreiten.
Unser Ziel ist der Turm der Stille, in dem wir in Part zwei die letzte Ruhe finden. Der Anfang des Tracks löst bei mir Bilder vom Zeitraffer eines verwesenden Kadavers aus, mit Insekten und Aasvögeln, die flink und akribisch alles verwerten, bis nurnoch blanke Gebeine
zurückbleiben. Im weiteren Verlauf des Tracks entsteht eine gewissene zufriedene Stille, während der Wüstenwind sanft um den Turm geistert. Das Materielle wird zurückgelassen und das Geistliche kann sich in den ewigen Kreis verflüchtigen, nachdem die sterbliche Hülle es nicht länger zurückh.